Hochzeitsplanung in Zeiten von Corona

Hochzeitsplanung in Zeiten von Corona

Das ich meine Hochzeit mal unter den derzeitigen Umständen plane, ja – das hätte ich mir auch nicht vorstellen können.

Dabei fing alles so romantisch an. – Als ich im Dezember letzten Jahres in Prag den Antrag bekommen hatte, war ich überwältigt vor Glück. Nach einer Lichter-Bootsfahrt ging mein Freund am Anleger vor mir auf die Knie und stellte mir die Fragen aller Fragen. Das „Ja“ war nach über 7 Jahren Beziehung einfach klar und kam mir dann auch ganz leicht über die Lippen.

Geplant haben wir dann die Hochzeit für den 20. Juni 2020 ein schönes Datum, fanden wir und als wäre es Schicksal, konnten wir zu dem Termin noch eine schöne Location finden. Es sollte eine Mittsommer-Party auf dem Land mit der Familie und allen Freunden werden. Einen Gasthof in der näheren Umgebung hatten wir uns dafür ausgesucht. Am Nachmittag sollte dort die Trauung unter freiem Himmel oder dem angrenzenden Jagdzimmer stattfinden und im Anschluss mit allen nur noch gefeiert werden.

Gerade hatten wir die Save-the-Date Karten verteilt, da machte sich jedoch in Deutschland das Coronavirus breit. Anfangs habe ich immer noch gedacht – irgendwie eher gehofft, dass im Sommer schon wieder alles okay sein wird und es unsere Hochzeitsplanung keineswegs beeinflussen würde, aber nach und nach rieselte dann die Hoffnung und Traumvorstellungen wie in der Sanduhr dahin.

 In den nächsten Wochen sozialen Isolation stellten wir uns dann immer wieder die Frage, ob man in dieser Zeit (sofern es denn erlaubt wäre) überhaupt so ausgelassen mit allen feiern könnte, wie wir uns das immer vorgestellt haben. Ich meine, die Familie sowie vor allem auch die Freunde sind uns sehr wichtig und wir könnten uns nichts Schöneres vorstellen, als diesen Glücksmoment mit allen teilen zu können, aber ist es das Wert, wenn ggf. im Anschluss jemand erkrank war und alle dann erstmal 14 Tage in Quarantäne müssten. Könnte jeder das Fest überhaupt so ausgelassen genießen, wie es bei Hochzeiten normalerweise sein sollte?

Ich glaube diese Fragen, fragt sich momentan jeder, der seine Hochzeit oder auch andere Feierlichkeiten geplant hat.

Nach einigen Tagen haben wir uns dann aber schweren Herzens dazu entschlossen die „große Hochzeitssause“ abzusagen. Wir waren uns sicher, dass wir ein solches Fest nicht so genießen könnten, wie wir uns das immer erträumt haben. Und zudem war zu diesem Zeitpunkt auch noch gar nicht klar, ob eine Trauung unter den Umständen so überhaupt möglich ist, wie wir es geplant haben.

Heiraten wollten wir aber trotzdem, das sollte uns das Virus jetzt nicht auch noch kaputt machen. Nachdem wir dann mit dem Standesamt gesprochen hatten und man erkennen konnte, dass zumindest eine Trauung zu zweit stattfinden könnte, hielten wir also an dem Hochzeitsdatum und auch unserer Trauung fest.

Inzwischen ist sogar klar, dass wir weiterhin auf die Location zählen können und dort wenigstens mit dem engsten Kreis unser Familie einen schönen Abend verbringen können.
Nach Gespärchen mit dem Standesamt und dem Standesbeamten werden wir uns nun am späten Nachmittag im kleinen Kreise der Familien trauen lassen und den Abend anschließend mit einem gemeinsamen Abendessen ausklingen lasse.

Ein Fest mit unseren Freunden gehört jedoch irgendwie dazu, haben wir uns gedachte und aus diesem Grund werden wir die ausgelassene Party im nächsten Jahr an unserem ersten Hochzeitstag nachholen – ach, darauf freue ich mich jetzt bereits! Ich glaube so haben wir alle eine tolle und annehmbare Lösung gefunden!



Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *